
Wenn Lügen zur Gewohnheit werden
und warum positives Denken manchmal mehr schadet als heilt
Sonja sitzt im Café.
Ihre Kollegin beugt sich zu ihr und fragt: „Na, wie geht’s dir?“ … „Gut, danke“, antwortet Sonja – fast automatisch.
Die Wahrheit? Sie ist erschöpft, innerlich leer und voller Zweifel. Doch die kleine Lüge rutscht ihr so leicht über die Lippen, dass sie es selbst kaum merkt. Auf dem Heimweg fragt sie sich: Wann habe ich eigentlich angefangen, mir selbst nicht mehr zu glauben?
1. Die innere Alarmanlage im Gehirn
Unser Gehirn ist ein Meisterwerk – und gleichzeitig gnadenlos ehrlich. Es verfügt über ein eingebautes Warnsystem: die Amygdala. Sie sitzt im limbischen System, jenem Teil des Gehirns, der für Emotionen zuständig ist.
Die Amygdala reagiert auf Bedrohungen, Gefahr – und auf Lügen. Immer wenn wir etwas sagen, das nicht der Wahrheit entspricht, sendet sie eine Art Alarm aus: Schuldgefühle, ein schneller Herzschlag, schwitzende Hände.
Doch Forschungen zeigen: Wenn wir immer wieder lügen, stumpft die Amygdala ab. Die Alarmreaktion wird schwächer, die Schuldgefühle kleiner. Irgendwann fühlt es sich so an, als wäre die Lüge gar keine mehr. Die Wissenschaft spricht von einer desensibilisierten Amygdala.
Das hat weitreichende Folgen:
- Lügen wird leichter.
- Wir verlieren den inneren Kompass.
- Wir glauben irgendwann unseren eigenen Geschichten.
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2. Die kleinen Lügen im Alltag
Wir stellen uns gern vor, dass „Lügen“ nur die großen Lebenslügen betrifft: Affären, betrogene Zahlen im Job oder manipulierte Geschichten. Doch die Wahrheit ist: Es beginnt im Kleinen.
- „Alles okay.“ (obwohl man seit Wochen nicht geschlafen hat)
- „Ich brauche keine Hilfe.“ (obwohl man innerlich zusammenbricht)
- „Mir geht’s gut.“ (obwohl die Leere im Herzen schreit)
Jede kleine Lüge scheint harmlos. Aber sie summiert sich – und führt dazu, dass wir uns immer mehr von uns selbst entfernen.
3. Selbsttäuschung – das schönste Pflaster
Manchmal belügen wir nicht andere, sondern vor allem uns selbst. Psychologisch gesehen nennt man das Selbsttäuschung. Sie hat eine Funktion: Sie schützt uns kurzfristig vor Schmerz.
- „Mein Job ist gar nicht so schlimm.“
- „Ich brauche keine Nähe.“
- „Es geht schon.“
Doch wie jedes Pflaster verdeckt die Selbsttäuschung nur die Wunde – sie heilt sie nicht. Und während wir weiter funktionieren, entfernt sich unser wahres Selbst Stück für Stück.
4. Belogen werden: Wenn Vertrauen zerbricht
Was passiert, wenn wir nicht lügen, sondern belogen werden? Auch dann reagiert die Amygdala.
Wer immer wieder belogen oder manipuliert wird, entwickelt ein überaktives Warnsystem. Vertrauen wird schwer, das Gehirn baut Muster von Misstrauen auf. Besonders zerstörerisch ist Gaslighting: eine Form von Manipulation, bei der uns jemand systematisch unsere Wahrnehmung abspricht. „Das hast du dir eingebildet.“ – „Das war gar nicht so.“
Die Folge: Opfer zweifeln an sich selbst. Kritisches Denken bricht zusammen. Das Vertrauen in die eigene Wahrnehmung zerfällt.
5. Positives Denken – Geschenk oder Falle?
„Denke positiv, dann wird alles gut.“
Ein Satz, den viele von uns schon gehört oder vielleicht selbst gesagt haben. Und ja: Positives Denken kann tatsächlich helfen. Studien zeigen, dass optimistische Gedanken unser Belohnungssystem aktivieren: Dopamin und Serotonin steigen, Stress sinkt.
Aber: Positives Denken kann kippen.
Nämlich dann, wenn es zu weit von der Realität entfernt ist.
Beispiel:
- Realität: tiefe Traurigkeit, Einsamkeit, Angst.
- Affirmation: „Ich bin voller Freude und Liebe.“
Das Gehirn merkt den Widerspruch. Es entsteht kognitive Dissonanz – ein unangenehmes Spannungsgefühl. Statt Heilung spüren wir noch mehr Stress. Und ähnlich wie beim Lügen stumpft auch hier die Amygdala ab.
6. Affirmationen: Zwischen Wahrheit und Selbstbetrug
Affirmationen können wie Medizin sein – in der richtigen Dosis, zum richtigen Zeitpunkt. Doch falsch angewendet, wirken sie wie Gift.
Gesund: „Ich lerne, besser für mich zu sorgen.“ – realistisch, erreichbar.
Ungesund: „Ich liebe mich vollkommen.“ – wenn man sich in Wahrheit verachtet, verstärkt das die innere Lüge.
Die Grenze ist fein, aber entscheidend: Affirmationen dürfen die Realität nicht leugnen. Sonst werden sie zum Selbstbetrug.
7. Die Parallele: Lügen und toxische Positivität
Ob Lügen oder überzogene Affirmationen – beide haben denselben Effekt:
- Sie entfremden uns von uns selbst.
- Sie unterdrücken echte Gefühle.
- Sie erschöpfen uns, weil wir Energie in die Aufrechterhaltung der Fassade investieren.
Das Ergebnis: innere Leere.
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8. Sonja & Klara: Zwei Wege
Sonja ist Meisterin darin, sich selbst etwas vorzumachen. Sie sagt „Alles gut“, obwohl sie kaum noch Freude empfindet. Ihre Affirmationen lauten: „Ich bin stark. Ich schaffe das.“ Doch innerlich bricht sie zusammen.
Klara hat gelernt: Ehrlichkeit ist ein Muskel. Sie schaut hin, auch wenn es weh tut. Ihre Affirmationen sind keine Flucht, sondern Anker: „Ich darf Schritt für Schritt lernen, mir zu vertrauen.“
Der Unterschied?
- Sonja benutzt Affirmationen, um zu verdrängen.
- Klara benutzt Affirmationen, um zu wachsen.
9. Gesellschaftlicher Blick: Fake News und Social Media
Nicht nur im Privaten, auch gesellschaftlich sehen wir die Folgen von wiederholtem Lügen. Fake News, Schönfärberei auf Social Media, politische Manipulation – all das stumpft uns ab.
Wir gewöhnen uns an Halbwahrheiten. Unser kritisches Denken leidet. Genau wie im Gehirn die Amygdala abstumpft, stumpfen wir kollektiv ab für den Unterschied zwischen Wahrheit und Illusion.
10. Die gesunde Balance: Wahrheit und Hoffnung
Was also tun? Heißt das, wir sollen nur noch brutal ehrlich sein, ohne Hoffnung, ohne positive Gedanken? Natürlich nicht.
Die Lösung liegt in der Balance:
- Fühle die Wahrheit. Erkenne an, wie es dir wirklich geht.
- Sprich es aus. Zumindest dir selbst gegenüber.
- Wähle eine neue Perspektive. Nicht als Flucht, sondern als bewusste Entscheidung.
Beispiel:
- Wahrheit: „Ich bin erschöpft.“
- Affirmation: „Und ich darf lernen, mir Pausen zu gönnen.“
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11. Praxis-Impulse
Journaling-Dialog
Schreibe dir selbst auf: „Wie geht es mir wirklich?“ – ohne Filter, ohne Positivitätspflicht.
Gefühle benennen
Sag dir leise: „Ich bin traurig/ängstlich/wütend.“ Das entlastet dein Nervensystem, weil du deine Emotionen anerkennst.
Kleine Affirmationen
Nutze Affirmationen, die realistisch sind: „Ich darf lernen, besser auf mich zu achten.“
Wahrheits-Mut
Übe, in kleinen Situationen die Wahrheit zu sagen: Statt „Alles gut“ sag „Es war eine anstrengende Woche.“
12. Fazit
👉 Lügen desensibilisieren die Amygdala – wir verlieren das Gefühl für Wahrheit.
👉 Toxisches positives Denken und überzogene Affirmationen wirken ähnlich: Sie entfremden uns von uns selbst.
👉 Heilung beginnt dort, wo Wahrheit und Hoffnung sich begegnen.
Wahrheit tut weh – aber nur einmal. Selbsttäuschung verletzt uns immer wieder.
13. Jetzt bist du dran
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Anja