„People Pleasing: Wie du aufhörst, es allen recht machen zu wollen – und warum das so wichtig ist“
Einleitung
Kennst du das Gefühl, ständig allen gerecht werden zu wollen, nur um Konflikte zu vermeiden und die Zustimmung anderer zu erlangen? Vielleicht erwischst du dich selbst dabei, wie du deine eigenen Bedürfnisse und Grenzen immer wieder hintenanstellst, um anderen zu gefallen.
Wenn dir das bekannt vorkommt, dann bist du möglicherweise ein sogenannter „People Pleaser“.
Auch ich habe mich oft dabei ertappt, „Ja“ zu sagen, wenn ich eigentlich „Nein“ meinte. Ich habe Aufgaben übernommen, die mir eigentlich zu viel waren, nur um niemanden zu enttäuschen. Doch irgendwann habe ich erkannt, wie sehr dieses Verhalten mir selbst und meinen Beziehungen – beruflich wie privat – schadete. Es war Zeit für Veränderung.
In diesem Blogbeitrag teile ich ein paar meiner Erfahrungen und gebe dir Strategien an die Hand, wie auch du das People Pleasing hinter dir lassen kannst. Auf diese Weise wirst du eine authentische, selbstbewusste Persönlichkeit. Denn es ist möglich, aus dieser Spirale auszubrechen und ein erfülltes Leben zu führen, in dem deine eigenen Bedürfnisse ebenso wichtig sind wie die der anderen.
Podcast Leben im Wandel
Dein Podcast für Lebensgeschichten und Transformation
Was ist ein People Pleaser?
Ein „People Pleaser“ ist eine Person, die ständig versucht, es anderen recht zu machen. Oft auf Kosten ihrer eigenen Bedürfnisse und Grenzen. Im Deutschen könnte man diesen Begriff als „Gefälligkeitsmensch“ übersetzen, was jedoch die emotionalen und psychologischen Nuancen nicht vollständig erfasst. Ein People Pleaser neigt dazu, Konflikte um jeden Preis zu vermeiden und die Zustimmung sowie das Wohlwollen anderer über alles zu stellen.
Typisches Verhalten eines People Pleasers
People Pleaser zeigen oft bestimmte Verhaltensweisen, die darauf abzielen, die Harmonie in ihren Beziehungen zu wahren und von anderen gemocht zu werden. Einige typische Verhaltensmuster sind:
Schwierigkeiten, „Nein“ zu sagen: Sie nehmen zusätzliche Aufgaben an, obwohl sie schon überlastet sind, weil sie niemanden enttäuschen wollen.
Übermäßige Anpassung: Sie passen sich den Wünschen, Meinungen und Bedürfnissen anderer an, auch wenn das bedeutet, dass ihre eigenen Überzeugungen und Bedürfnisse vernachlässigt werden.
Überverantwortung: Sie übernehmen Verantwortung für die Gefühle und Probleme anderer. Sie tun dies oft in der Überzeugung, dass sie der einzige Weg zur Lösung sind.
Konfliktvermeidung: People Pleaser scheuen sich davor, ihre Meinung zu sagen oder Kritik zu äußern, aus Angst, jemanden zu verärgern oder abgelehnt zu werden.
Die Nachteile des People Pleasing
Obwohl es auf den ersten Blick positiv erscheinen mag, wenn jemand so bemüht ist, anderen zu gefallen, hat dieses Verhalten gravierende Nachteile:
Vernachlässigung der eigenen Bedürfnisse: People Pleaser stellen die Wünsche anderer über ihre eigenen, was zu Stress, Erschöpfung und Frustration führen kann.
Mangelnde Authentizität: Da People Pleaser oft ihre wahren Gefühle und Meinungen verstecken, können sie das Gefühl haben, nicht sie selbst zu sein. Dies führt zu innerer Unzufriedenheit und dem Verlust der eigenen Identität.
Geringes Selbstwertgefühl: Da ihr Selbstwert oft davon abhängt, wie andere sie wahrnehmen, entwickeln People Pleaser ein fragiles Selbstbild, das stark von äußerer Bestätigung abhängt.
Ausgenutzt werden: Menschen, die ständig versuchen zu gefallen, werden leicht ausgenutzt, da andere merken, dass sie sich kaum wehren oder ihre Grenzen wahren.
People Pleasing im beruflichen Umfeld
Besonders im beruflichen Kontext kann People Pleasing schwerwiegende Folgen haben. Nehmen wir als Beispiel eine Führungskraft, die das Bedürfnis hat, allen Mitarbeitern zu gefallen:
Übernahme von zu vielen Aufgaben:
Eine solche Führungskraft neigt dazu, Aufgaben selbst zu erledigen, anstatt sie zu delegieren, weil sie nicht als „unbeliebt“ oder „fordernd“ wahrgenommen werden will. Dies führt nicht nur zu Überarbeitung, sondern hindert auch das Team daran, sich weiterzuentwickeln und Verantwortung zu übernehmen.
Fehlende Durchsetzungskraft:
Wenn schwierige Entscheidungen anstehen, fällt es einem People Pleaser schwer, diese klar zu kommunizieren. Das kann zu ineffektiven Strukturen und Unklarheiten im Team führen.
Mangelndes Vertrauen ins Team:
Durch das Übernehmen von Aufgaben signalisiert die Führungskraft dem Team indirekt, dass sie ihnen nicht zutraut, diese erfolgreich zu erledigen. Das kann das Selbstbewusstsein der Mitarbeiter untergraben und ihre berufliche Entwicklung hemmen.
Warum werden Menschen zu People Pleasern?
Die Ursachen für dieses Verhalten können tief in der Kindheit verwurzelt sein.
Einige mögliche Gründe sind:
Erziehung:
Kinder, die in einem Umfeld aufwachsen, in dem sie ständig um die Liebe und Anerkennung ihrer Eltern kämpfen müssen, neigen dazu, diese Muster ins Erwachsenenleben mitzunehmen. Sie entwickeln die Überzeugung, dass sie nur dann geliebt und akzeptiert werden, wenn sie die Erwartungen anderer erfüllen.
Geringes Selbstwertgefühl:
Menschen mit einem schwachen Selbstwertgefühl suchen oft nach äußerer Bestätigung, um sich wertvoll zu fühlen. Sie glauben, dass sie nur dann etwas wert sind, wenn sie es anderen recht machen.
Angst vor Ablehnung:
Die Angst, abgelehnt oder nicht gemocht zu werden, führt dazu, dass People Pleaser Konflikte vermeiden und alles tun, um akzeptiert zu werden.
Perfektionismus:
Manche People Pleaser sind Perfektionisten, die glauben, dass sie alles richtig machen müssen, um die Anerkennung von anderen zu erhalten.
Selbsttest
Ich finde heraus, ob du ein People Pleaser bist. Und erhalte hilfreiche Tipps und Strategien. Damit du aufhörst, es immer allen Recht zu machen, während du dich dabei völlig vergisst. Pleople Pleasing schädigt nicht nur dich und deinen Selbstwert, sondern schädigt langfristig auch deine Beziehungen Finde deine persönliche Balance.
Strategien zur Überwindung von People Pleasing – mit konkreten Umsetzungstipps
People Pleasing abzulegen erfordert bewusste Anstrengungen und das Anwenden neuer Verhaltensmuster.
Hier sind sechs ausgebaute Strategien mit handfesten Tipps, die dir helfen können, People Pleasing schrittweise zu überwinden:
1. Selbstreflexion und Bewusstsein schaffen
Bevor du etwas verändern kannst, musst du verstehen, warum du so handelst. Bewusstsein über deine Motive und Auslöser ist der erste Schritt zur Veränderung.
Tipps:
Tagebuch führen: Schreibe dir in einem Notizbuch auf, wann du das Gefühl hattest, es jemandem recht machen zu müssen. Beschreibe die Situation, deine Gedanken und Gefühle. Frage dich: „Was hat mich dazu gebracht, so zu handeln?“
Muster erkennen: Nachdem du mehrere Situationen aufgeschrieben hast, schaue nach wiederkehrenden Mustern. Sind es bestimmte Personen oder Situationen, die dieses Verhalten auslösen?
5-Minuten Reflexionspause: Bevor du eine Entscheidung triffst, nimm dir 5 Minuten Zeit, um zu reflektieren. Frage dich: „Tue ich das wirklich, weil ich es will oder um jemand anderen zufriedenzustellen?“
2. Gesunde Grenzen setzen und „Nein“ sagen
Ein Kernproblem von People Pleasern ist, dass sie ihre eigenen Bedürfnisse für andere opfern. Klare und gesunde Grenzen zu setzen, ist ein wichtiger Schritt, um mehr Selbstachtung zu entwickeln.
Tipps:
Sage „Nein“ in kleinen Schritten: Beginne damit, in weniger wichtigen Situationen „Nein“ zu sagen. Zum Beispiel, wenn dich ein Freund spontan um einen Gefallen bittet, den du eigentlich nicht erfüllen kannst. Sage: „Ich würde dir gerne helfen, aber heute passt es nicht.“
Die „Warte-Technik“: Wenn du dazu neigst, sofort „Ja“ zu sagen, gib dir selbst mehr Zeit. Antworte z.B. mit „Ich überlege es mir und gebe dir später Bescheid.“ So vermeidest du impulsive Zusagen und kannst prüfen, ob du wirklich helfen willst.
Eindeutige Formulierungen üben: Bereite klare Formulierungen vor, um freundlich, aber bestimmt „Nein“ zu sagen, wie z.B.: „Danke für die Anfrage, aber ich habe aktuell keine Kapazität.“
3. Selbstwertgefühl stärken
People Pleaser suchen oft Bestätigung im Außen, anstatt ihren eigenen Wert zu erkennen. Durch die Stärkung des Selbstwerts lernst du, dass du nicht die Zustimmung anderer brauchst, um dich gut zu fühlen.
Tipps:
Positive Selbstgespräche üben: Stelle negative Gedanken wie „Ich muss das tun, damit sie mich mögen“ in Frage. Ersetze sie durch positive Affirmationen wie „Ich bin wertvoll, unabhängig davon, was andere denken.“
Erfolge notieren: Mache dir täglich drei Dinge bewusst, auf die du stolz bist – seien es berufliche Erfolge oder kleine persönliche Fortschritte. Diese Notizen erinnern dich an deinen eigenen Wert.
Sich belohnen: Belohne dich selbst für jeden Moment, in dem du eine Entscheidung für dich getroffen hast, anstatt nur andere zu befriedigen. Das kann eine Kleinigkeit wie ein entspannter Abend sein.
4. Konfliktfähigkeit entwickeln
People Pleaser vermeiden oft Konflikte aus Angst vor Ablehnung. Doch Konflikte müssen nicht negativ sein. Sie können dazu beitragen, respektvolle und authentische Beziehungen aufzubauen.
Tipps:
Mit kleinen Konflikten üben: Beginne mit „harmlosen“ Konfliktsituationen. Zum Beispiel: Übe, eine Bestellung im Restaurant zu reklamieren, wenn etwas nicht stimmt. Lerne, höflich, aber bestimmt deinen Standpunkt zu vertreten.
Ich-Botschaften verwenden: Formuliere deine Kritik so, dass sie nicht angreifend wirkt. Sage z.B. „Ich habe das Gefühl, dass meine Meinung hier nicht berücksichtigt wird“, statt zu sagen: „Du ignorierst mich.“
Ruhig bleiben: Wenn ein Konflikt aufkommt, atme tief durch und versuche, ruhig zu bleiben. Einfache Atemtechniken helfen dabei, emotionalen Stress zu mindern. Zum Beispiel tief durch die Nase einatmen und dann ganz langsam durch den Mund ausatmen, indem du Lippen etwas verengst.
Hier kannst du dir ein kostenfreies Atemtraining herunterladen: klick
5. Delegieren und Vertrauen aufbauen (beruflicher Kontext)
Im beruflichen Umfeld führt People Pleasing oft dazu, dass Aufgaben nicht delegiert werden, weil man die Erwartungen anderer erfüllen will. Doch dies führt zu Überlastung und schadet dem Team.
Tipps:
Delegations-Checkliste: Erstelle eine Liste mit Aufgaben, die du delegieren kannst. Frage dich bei jeder Aufgabe: „Bin ich der Einzige, der das tun kann, oder könnte es jemand anderes genauso gut oder besser machen?“
Schrittweises Delegieren: Fange an, kleinere Aufgaben an andere abzugeben und achte darauf, wie das Team damit umgeht. Vertrauen entwickelt sich, wenn du siehst, dass andere kompetent sind.
Feedback geben: Anstatt Aufgaben wieder selbst zu übernehmen, wenn etwas nicht perfekt läuft, gib konstruktives Feedback. So lernst du, Vertrauen in die Fähigkeiten anderer zu entwickeln, und dein Team profitiert davon.
6. Professionelle Unterstützung in Anspruch nehmen
People Pleasing ist oft tief in den eigenen Mustern und Glaubenssätzen verankert. Es kann hilfreich sein, professionelle Unterstützung zu suchen, um diese Gewohnheiten langfristig zu verändern.
Tipps:
Therapie oder Coaching: Ein Therapeut oder Coach kann dir helfen, tiefliegende Überzeugungen zu identifizieren und alternative Verhaltensweisen zu entwickeln. Es gibt spezielle Coaching-Ansätze, die sich mit dem Setzen von Grenzen und der Stärkung des Selbstwertgefühls beschäftigen.
Wenn du dich angesprochen fühlst, scheue dich bitte nicht mit mir einen unverbindlichen Termin zu vereinbaren. Unten in diesem Blogbeitag findest du den Link zu meinem Terminkalender.
Selbsthilfegruppen: Manchmal kann es hilfreich sein, sich mit anderen auszutauschen, die ähnliche Herausforderungen haben. Gruppen für Menschen mit ähnlichen Themen bieten eine sichere Umgebung, um über Erfahrungen zu sprechen und sich gegenseitig zu unterstützen.
Fazit zum People Pleasing
People Pleasing zu überwinden ist ein Prozess, der Zeit und Geduld erfordert. Mit bewusster Selbstreflexion, dem Setzen von Grenzen und dem Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten kannst du nach und nach lernen, deine eigenen Bedürfnisse in den Vordergrund zu stellen. Nutze die genannten Tipps, um in kleinen Schritten die Verhaltensweisen zu ändern und ein authentischeres, selbstbewussteres Leben zu führen.
Es ist wichtig zu erkennen, dass du nicht immer die Erwartungen anderer erfüllen musst, um wertvoll zu sein. Stärke dein Selbstbewusstsein, setze klare Grenzen und baue gesunde Beziehungen auf – sowohl privat als auch beruflich.
Work with me
Mein Ansatz als Mentor und Coach basiert auf einer ganzheitlichen Betrachtung deiner Person, bei der nicht nur berufliche Ziele im Vordergrund stehen, sondern auch deine persönlichen Werte, Bedürfnisse und Lebensziele berücksichtigt werden. Ich glaube fest daran, dass du die Fähigkeit besitzt, positive Veränderungen in deinem Leben herbeizuführen, und mein Ziel ist es, dir dabei zu helfen, dein volles Potenzial zu entfalten und ein erfülltes, authentisches Leben zu führen.
Wenn du auf der Suche nach einem erfahrenen und einfühlsamen Coach und Mentor bist, der dich dabei unterstützt, deine Ziele zu erreichen und dein Leben nachhaltig zu verbessern, dann würde ich mich freuen, von dir zu hören. Nimm gerne Kontakt zu mir auf, um mehr über meine Coaching-Angebote zu erfahren und wie ich dir dabei helfen kann, deine persönlichen und beruflichen Ziele zu verwirklichen.